Die Tage sind kurz und kalt. Was kann uns in dieser Jahreszeit besser wärmen als ein leckerer Eintopf mit viel Gemüse oder auch Linsen und Bohnen. Oh, ich erinnere mich da immer wieder auch an die guten Eintöpfe meiner Oma zurück.
Gemüse, Kartoffeln und auch die wertvollen Eiweißlieferanten aus der Familie der Hülsenfrüchte können weit mehr als nur Suppentöpfe füllen. In der bewussten Küche spielen sie eine immer wichtigere Rolle, deren Nachfrage sich inzwischen nicht nur in den privaten Haushalten, sondern auch in der Gastronomie und der Außer-Haus-Verpflegung allgemein erhöht. Nur leider können wir diese als biologisch produziertes Gemüse und Kartoffeln hier aus der Karlsruher Region nur wenig beziehen. Und Hülsenfrüchte? Fehlanzeige.
Das will Sandra Schmidt nun mit ihren Kooperationspartner:innen* ändern. Das 3-jährige Programm KA.WERT, gefördert vom BÖL, dem "Bundesprogramm ökologischer Landbau", soll hier Unterstützung liefern, regional mehr ökologisch angebautes Gemüse und Kartoffeln zu produzieren und die Hülsenfrüchte von Linsen über Bohnen bis Erbsen wieder nach Karlsruhe zu holen.
Ihr Projekt trägt den komplexen Namen „Aufbau der Bio-Wertschöpfungskette 'Hülsenfrüchte' und Stärkung der Bio-Wertschöpfungskette 'Gemüse' und 'Kartoffeln' für die regionale und nachhaltige Lebensmittelversorgung der Bio-Stadt Karlsruhe“. Auch wenn das alles etwas sperrig klingt, verbirgt sich ein ambitioniertes Programm dahinter. Es sollen Partnerschaften zwischen Landwirtschaftsbetrieben, Handel und Gastronomie im Umkreis von Karlsruhe für “Hülsenfrüchte” neu aufgebaut und für “Gemüse” und “Kartoffeln” auf ein neues Niveau gehoben und intensiviert werden.
Es geht konkret um den Austausch mit anderen Akteuren. Es geht um den Aufbau von fachlichen oder methodischen Kompetenzen der Akteur*innen. Und vor allem geht es um ein Vertrauensverhältnis.
Sandra wird als Bio-Wertschöpfungsketten-Managerin (halleluja, was für ein Wort) die kommenden 3 Jahre Weiterbildungen und Beratungen, Austausch und Veranstaltungen für alle Marktakteur*innen organisieren.
Experten aus der Landwirtschaft oder Gastronomie werden Interessierte Fachleute schulen, um voneinander zu lernen und sich regional weiter zu entwickeln.
Ihr Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten, in der Gastronomie weg vom Standardprogramm hin zu mehr Kreativität und Regionalität zu kommen. Und sie wird all die Schritte dazwischen auch mit ins Blickfeld rücken, weil die Vernetzung von Anbieter*innen, Verbraucher*innen, der Politik und der Wirtschaft so essenziell ist, um das Ziel von mehr biologischer Regionalität zu schaffen. Sie kann also auf ein großes Netzwerk aus Partner:innen schauen und weiß auch mit Frau Lisbach als Bürgermeisterin in Karlsruhe eine wichtige Unterstützerin hinter ihrem Projekt.
Anfang des neuen Jahres startet das Projekt mit zwei wichtigen Veranstaltungen, um alle Akteur*innen schon direkt zu Beginn einzubinden:
Bio-Wertschöpfungskette – Veranstaltung die 1.
Wann: am 16. Januar 2023
15.30 Uhr - 19 Uhr und Come together bis 20.00 Uhr
Wo: räume // für natürliches Wachstum
Linkenheimer Allee 8
76131 Karlsruhe
Wir werden gemeinsam die Facetten der gesamten Wertschöpfungskette beleuchten und bieten viel Raum für persönlichen Austausch mit den verschiedenen Gestalter*innen, um gemeinsam den Weg für mehr biologisch produziertes Gemüse und Kartoffeln zu ebnen. Eingeladen sind vor allem Landwirt:innen, Gastronom:innen, Händler:innen und Menschen, die viel mit regionalen Lebensmittel und ihrem Wertschöpfungsprozess zu tun haben.
Einladung als PDF
Bio-Wertschöpfungskette – Veranstaltung die 2.
Wann: am 27. Februar 2023
15.30 Uhr bis 19 Uhr mit Come together bis 20.00 Uhr
Wo: räume // für natürliches Wachstum
Linkenheimer Allee 8
76131 Karlsruhe
Hier lassen wir die Expert*innen für Hülsenfrüchte zu Wort kommen, um die Akteure von Anbau bis Verwertung mit auf den Weg zu nehmen. Auch hier ist der Austausch ein wichtiger Baustein der Veranstaltung.
Ob Kichererbsencurry oder Kichererbsen-Bratling – Kichererbsen, die zu den Hülsenfrüchten oder auch Schmetterlingsblütlern gehören, sind vielseitig einsetzbar. Die Hauptanbauländer für Kichererbsen sind Indien, Türkei, Myanmar und Australien. Den Anbau in Deutschland ist möglich, wagen bisher jedoch nur wenige Landwirte. Entsprechend liegen kaum Informationen hierzu vor.
Welche Sorten eignen sich in Deutschland? Wie dicht sollte das Saatgut gesät werden? An welchen Standorten können die höchsten Erträge erzielt werden? Diese Fragen will das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) im Rahmen der Eiweißinitiative Baden-Württemberg beantworten. Hierfür werden bereits seit 2020 Feldversuche auf den Versuchsflächen der Außenstelle Forchheim des LTZ bei Karlsruhe durchgeführt. Außerdem testen mehrere Praxisbetriebe in unterschiedlichen Regionen Baden-Württembergs verschiedene Sorten. Ziel ist es Informationen zum Anbau von Kichererbsen zu generieren und Landwirten zur Verfügung zu stellen, um so die regionale Produktion der beliebten Hülsenfrucht zu unterstützen.
Außerdem testet das LTZ auch das Anbaupotenzial von Trockenbohnen, die bisher im Ackerbau kaum angebaut werden. Hülsenfrüchte bieten neben ihrer Eigenschaft als Eiweißlieferant noch weitere Vorteile. Beispielsweise wird für ihren Anbau kein Stickstoff-Dünger benötigt, da sie mit Hilfe von Bodenbakterien Luftstickstoff nutzen können. Neben pflanzenverfügbarem Stickstoff hinterlassen Hülsenfrüchte eine günstige Bodenstruktur, so dass die Nachfrucht häufig höhere Erträge aufweist.
Mit der Eiweißinitiative fördert das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bereits seit 2012 die Verbesserung der Versorgungssituation mit inländisch erzeugten Hülsenfrüchten als Futter- und Lebensmittel. Das Projekt unterstützt nicht nur ‚neue‘ Kulturen, wie Kichererbse und Trockenbohne, sondern befasst sich mit dem Anbau aller Eiweißpflanzen. Damit auch etablierte Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Ackerbohnen bald zu köstlichen Gerichten aus der Region verarbeitet werden können.
(Dr. Carola Blessing, LTZ)
Wertschöpfungskettenmanagerin - so ist ihre Bezeichnung. Wir finden aber, Bio-Botschafterin klingt erstens besser und trifft es auf den Punkt. "Als Vollblut-Sortimentsmanagerin für Lebensmittel und Getränke setze ich mich leidenschaftlich für bessere Lebensmittel ein."
Sie ist Agrarbiologin mit einem MBA in Sustainability Management und hat schon früh die Leidenschaft für nachhaltige Lebensmittel entwickelt. Doch als Einkäuferin bei namhaften Lebensmittelherstellern oder -vermarktern war es ihr immer ein Dorn im Auge, die Ware aus aller Welt ranzuschaffen, statt sie regional zu beziehen. Jetzt in der Kulturküche kann sie endlich dem Traum ein großes Stück näher kommen - regionale, saisonale biologische Lebensmittel zu Hause und in der Gastronomie. Für sie nichts anderes mehr.
Bei Sandra dreht sich fast alles um gesunde Lebensmittel.
Sie vernetzt und unterstützt. Sie kennt jeden, den es in diesem Themenbereich zu kennen gilt, ist aktiv in verschiedensten Kreisen, wie Slow Food oder im Bundesverband der Regionalbewegung und sie ist ein Wissensfundus.
Der genossenschaftlich organisierte Bio-Markt in der Karlsruher Region
Die Wertschätzungstufe: Handel
Verbund Karlsruher Gastronomen
Wertschätzungstufe: Außer-Haus-Verpflegung
Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel
Unterstützung: Begleitung von Projekten
Referat 11 - Pflanzenbau, Eiweißinitiative, Unterstützung: Projektbegleitung Hülsenfrüchte, Eiweißinitiative
Organisch-Biologische Erzeugergemeinschaft Hohenlohe GmbH & Co. KG, Bio-Erzeugergemeinschaft;
Wertschätzungsstufe: Erzeugung
Schul- und Kitaverpflegung, als enger Partner des Tischlein-deck-dich e.V.
Wertschätzungsstufe: Außer-Haus-Verpflegung
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